2021
Einst ein Projekt mit europäischer Bedeutung und Aufbruch in eine neue Zeit zieht sich der Ludwig-Main-Donau-Kanal ruhig und beschaulich durch die Landschaft. König Ludwig I. erschuf, was Karl der Große nur zum Teil vermochte, den Main mit der Donau zu verbinden. Seine Baumeister Heinrich von Pechmann und Friedrich Beyschlag überwanden nach einer nur 10-jährigen Bauzeit die europäische Wasserscheide mit 100 Schleusen von Kelheim bis Bamberg. Schiffe mit bis zu 120 Tonnen -von nur einem Pferd gezogen- schufen neue Dimensionen des Transports.
Offiziell eröffnet am 15. Juli 1846 wurde er seiner zugedachten wirtschaftlichen Bedeutung nur kurze Zeit gerecht. Die rasante Entwicklung der Eisenbahn überrollte ihn förmlich. Nicht einmal 20 Jahre nach seiner Eröffnung war er nur noch ein Verlustgeschäft, wurde bedeutungslos und verfiel. Sein Bett wurde in großen Teilen erst dem Bau des Frankenschnellweges, dann dem Main-Donau-Kanal geopfert. Zurück blieb Bayerns längstes Denkmal, eine zusammenhängende Kanalstrecke von rund 65 km, die zum Radfahren, Wandern, Joggen oder einfach zum Ausspannen einlädt.
Freuen wir uns über sein 175-jähriges Jubiläum, begegnen ihm mit Respekt und Bewunderung über die Schaffenskraft der Menschen im jungen Königreich Bayern und bewahren uns dieses einzigartige Bauwerk als sichtbares Zeichen bayerischer Kulturgeschichte. Die Wasserwirtschaftsämter tun alles, um ihn so authentisch und originalgetreu wie möglich der Nachwelt zu erhalten und erlebbar zu machen.
Der gut 10 Minuten lange Jubiläumsfilm "Bayerns längstes Denkmal feiert 175. Geburtstag" von Hajo Dietz folgt mit einzigartigen Luftaufnahmen und historischen Bildern dem Ludwig-Donau-Main-Kanal von Kelheim bis Bamberg und erzählt seine Geschichte. Eine eindrucksvolle Reise.
Der Deutschlandfunk widmet dem Kanal 175 Jahre nach der Eröffnung ein Kalenderblatt