Das Kloster (1438 - 1577) in Gnadenberg war das älteste der drei ehemaligen Birgittenklöster in Süddeutschland. Von der Klosterkirche stehen noch die Umfassungsmauern des imposanten Langhauses. Eine Ausstellung im neu instand gesetzten ehemaligen Konventgebäudes des Klosters zeigt sehr eindrucksvoll Inhalte zur Archäologie, zu mittelalterlichem Bauen und die Baugeschichte des Gebäudes selbst. Führungen sind über den Kulturhistorischen Verein Gnadenberg e.V. möglich.

Der Ort Gnadenberg wurde ursprünglich Eichelberg genannt. Das Birgittenkloster in dem heutigen Ortsteil Gnadenberg war das erste in ganz Süddeutschland. Es wurde 1422 von Pfalzgraf Johann I. von Neumarkt und seiner Gattin Katharina gegründet. Katharina verbrachte ihre Jugend in diesem Orden und setzte sich deshalb für ein Birgittenkloster ein, 1420 erteilte Papst Martin IV. dann die Erlaubnis für die Errichtung. 1430 kamen bereits die ersten Mönche nach Gandenberg. Da die Birgittenklöster von der Ordensgründerin als Doppelklöster angelegt waren und das Frauenkloster 1435 fertiggestellt war, folgten ihnen fünf Jahre später die ersten Nonnen mit ihrer ersten Äbtissin Anna Svenson. Die Weihe einer Notkirche erfolgte 1438, mit dem Bau der Klosterkirche wurde erst 1451 begonnen. Während des 30jährigen Krieges wurde das Kloster im Jahre 1635 zerstört.

Nach der zweieinhalbjährigen umfassenden Sanierung und Restaurierung konnte 2015 das Konventgebäude des ehemaligen Birgittenklosters feierlich eröffnet werden. Das Restaurierungsprojekt umfasste 1,5 Millionen, Bauherr war die katholische Kirchenstiftung St. Birgitta in Gnadenberg. Dank zahlreicher Zuschüsse - unter anderem von der Diözese Eichstätt, der Gemeinde Berg, des Landkreises Neumarkt, staatlicher Stiftungen sowie des Freistaats Bayern und der EU - war es möglich, diese Summe zu schultern. 2016 erhielt man dafür die Denkmalschutz-medaille. Der Kulturhistorische Verein Gnadenberg, die Gemeinde Berg und die Kirchenstiftung Gnadenberg haben die Trägerschaft für den Betrieb übernommen.

Im Mittelpunkt einer Ausstellung stehen die archäologischen Grabungen und ihre Ergebnisse. Sie ist im Erdgeschoss des Konventgebäudes untergebracht. Zudem werden in der Klosterzeit entstandene Stationen - Klosterruine, Konventgebäude, Brauerei, Klosterschenke, Schmiede und Klostermühle - gezeigt. Ziel der Ausstellung ist es, die Bedeutung des ehemaligen Klosterdorfes Gnadenberg als spiritueller Ort und dem mit ihm verbundenen klösterlichen Leben zu präsentieren.

Die Sonne ist nicht verschwunden,
weil die Blinden sie nicht sehen.

Birgitta von Schweden (1302/03-1373)

Lage

Ortsmitte Gnadenberg
Anfahrt: Ausfahrt BAB A3, Ausfahrt Oberölsbach Richtung Altdorf

Wanderer an den Ruinenresten des Birgittenklosters Gnadenberg (LK Neumarkt, Foto R. Mederer)Wanderer an den Ruinenresten des Birgittenklosters Gnadenberg (LK Neumarkt, Foto R. Mederer)

Info-Adresse

Klosterruine Gnadenberg
Gnadenberg
Ortsmitte
92348 Berg b.Neumarkt i.d.OPf.
Tel.: 09181 461359