Der Ludwig-Donau-Main-Kanal musste zwischen Donau und Main mit 100 Schleusen 264 Meter Höhenunterschied bewältigen: 80 m mit 32 Schleusen von Kelheim hinauf zur Scheitelhaltung, 184 m von dort mit 68 weiteren Schleusen hinab nach Bamberg.
Die 34,15 m langen und 4,67 m breiten Schleusen überwanden jeweils eine Höhe von 2,30 bis 3,20 Metern. Eine Kammerfüllung erforderte bis zu 500 m3 Wasser. Zur Wasserersparnis konnte man viele Schleusen mit einem Zwischentor auf 26,2 m verkürzen. Dies reichte für die 24 m langen Regelkähne, während Langholztransporte die Schleusenkammer oft ganz ausfüllten.
Schleusenwärter versahen den Schleusendienst. Meist versorgten sie ein bis drei, in Ausnahmen bis zu sechs Schleusen. Sie mussten mit Kurbeln die Schütze (Schieber) für den Zufluss oder zum Ablassen des Wassers bedienen und die schweren Schleusentore aus Eiche aufziehen beziehungsweise schließen. Eine Schleusung dauerte ca. 10-15 Minuten.
Die Wärter waren auch für die Beaufsichtigung und Instandhaltung des Kanals und seiner Anlagen zuständig. Für sie entstanden 69 Schleusenwärterhäuser nach einem variablen Musterplan, der an die jeweilige Geländesituation angepasst werden konnte. Die umgebenden Grundstücke konnten die Schleusenwärter für Obst- und Gemüseanbau und zur Tierhaltung nutzen.
Die alte Schleusenkammer und das Schleusenwärterhaus sind im Eigentum des Freistaats Bayern und liegen im Areal der Flussmeisterstelle Bamberg, Wasserwirtschaftsamt Kronach.
Öffnungszeiten
Eine Infotafel des RegntizRadwegs steht direkt am Zaun. Am Ostufer der Regnitz ist flussabwärts direkt unterhalb der Franz-Fischer-Brücke noch ein letzter Rest des ehemaligen Kanals zu sehen.
Lage
Das Schleusenwärterhaus und die heute überdachte Schleusenkammer liegen auf dem eingezäunten Gelände der Flussmeisterstelle Bamberg - Bughof 3 - direkt am RegnitzRadweg und sind daher nicht unmittelbar zugänglich. Das Schleusenwärterhaus ist aber von der Straße aus gut zu sehen.
Zeige in Karte